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Montag, 4. Dezember 2023

Mein Mann nach 35 Jahren Tritt in den ...

Hallo ihr Lieben,

ich bin echt total geschockt. Mein Mann war 35 Jahre als hauptberuflicher Hausmeister bei der Eigentümergemeinschaft in einem Einkaufszentrum, das aus 199 Eigentümern (inkl. uns) besteht (Wohnungen und Geschäfte), 6 Hauseingänge mit großen Treppenhäusern, Parkplätze auf zwei Gebäudeseiten und viele Grünanlagen angestellt und wurde aus heiterem Himmel entlassen. Im Kündigungsschreiben kein Wort von Bedauern, kein Grund, warum, obwohl wir wissen was los ist. Später mehr.


Er hat sich nie was zu Schulden kommen lassen, hat seine Arbeit immer nach bestem Wissen und Gewissen und auch gerne ausgeführt. Er war immer höflich, hilfsbereit und zuvorkommend. Durch sein vielseitiges Wissen als Handwerker und noch vieles mehr hat er vieles bei Maschinen, Gebäude, Heizung usw. selbst reparieren können und der Eigentümergemeinschaft dadurch viel Geld gespart. Aber das wird ja nicht wertgeschätzt. Ich finde das traurig.

Wir sind hier eingezogen als das Gebäude teilweise noch im Rohbau war. Mein Mann kennt alle Leitungen, ob Wasser, Strom, Heizung. Wenn Umbauten waren, war er dabei und weiß, was geändert wurde. Er kennt den Gebäudekomplex in- und auswendig wie kein anderer. 

Als Hausmeister sollte er eigentlich ein Büro haben und ein Hausmeistertelefon. Aber das hat er nie bekommen. Wir haben alles in unserer privaten Wohnung gemacht/aufbewahrt. Er hat unseren privaten Computer, Drucker, Scanner, Telefon und Handy benutzt. Ab und zu hat er mal einen Pack Papier und Druckertinte bezahlt bekommen, weil er ja auch Aushänge gemacht und überall ausgehängt und in den Geschäften verteilt hat. Für die Waschmünzabrechnungen jeden Monat haben wir Papier, Umschläge und Briefmarken benötigt. Eine Schlüsseltresor haben wir in unserer Wohnung auch, was uns dann auch dazu bewegt hat, eine Sicherheitstür und bessere Fenster/Balkontüren einbauen zu lassen, auf unsere Kosten. Wir haben uns nie darüber Gedanken gemacht oder beschwert, denn für uns war das eben so, einfach normal.

Vor ca. 9 Jahren ist ein einziger Eigentümer, der frisch eine Wohnung gekauft hatte, auf die Idee gekommen, mit meinem Mann eine Begehung des Gebäudes zu machen, was ja in Ordnung ist, aber es sollte sonntags sein, obwohl er die ganze Woche tagsüber da war und seine Wohnung renoviert hat, was mein Mann mitbekommen hat. Jederzeit hätte er meinem Mann fragen können, der sich wahrscheinlich sofort Zeit genommen hätte, je nachdem welche Arbeit er gerade gemacht hätte. Aber Sonntag? Ja, es musste an einem Sonntag sein. Da sagte mein Mann natürlich nein, er könne jeder Zeit unter der Woche mit ihm durchs Gebäude gehen und Rede und Antwort stehen, aber nicht sonntags (er hat schließlich eine 5-Tage-Woche und dies war kein Notfall). 

Na ja, das sollten wir bereuen, denn dieser Eigentümer hatte ab da nichts anderes mehr im Sinn, als meinen Mann und mich zu drangsalieren, indem er behauptete, wir (ich putzte damals noch 6 Treppenhäuser in diesem Gebäude) würden unsere Arbeit nicht richtig machen. Er und seine Frau sind mit Kamera und Makroobjektiv durch die Häuser gezogen und haben Aufnahmen gemacht von Ecken, Kanten usw. Treppenhäuser, wo jeden Tag hunderte von Leuten durchgehen. Bei Makroaufnahmen sehen auch saubere Ecken etwas dreckiger aus, als sie sind. 

Keiner hat sich jemals beschwert, nur dieser eine. Und die Hausverwaltung machte diesen Schwachsinn mit. Wir mussten uns immer und immer wieder verteidigen, wegen Unsinnigkeiten rechtfertigen. Wir sollten neue Angebote machen, Leistungsverzeichnisse bringen und und und. Am besten umsonst arbeiten, obwohl wir schon sehr günstig waren. Das Ende vom Lied, die Putzstelle, die wir auf meinem Mann sein Gewerbe hatten, wurde uns gekündigt. 

Und es ging immer weiter. Es ist ein Einkaufszentrum, hunderte bis tausend Leute, die einkaufen. Nachmittags lagen 3 Zigarettenkippen und ein Kassenzettel, der einige Tage alt war, beim Edeka auf dem Boden. Und schon wurde mein Mann beschuldigt, tagelang nicht sauber gemacht zu haben. Hä, geht's noch?

Wir wohnen in einem Gebiet, wo viel Wald ist, in dem sich das Laub sammelt und bei Wind natürlich auch zu uns ins Zentrum geweht wird. Dieser Eigentümer behauptete im Januar, weil einige Blätter da lagen, dass mein Mann nicht sauber gemacht hat, denn im Januar fallen keine Blätter vom Baum. Ja, klar, und wir haben keinen Wald nebendran, von dem die Blätter kommen. Einfach nur dumm.

Im Winter gibt es eine Räumpflicht, weiß jeder. Ob es morgens, mittags oder abends schneit. Und als Hausmeister ist ja klar, dass man bei einem so großen Gelände auch morgens um 06:00 Uhr anfangen muss zu räumen oder bis abends um 21:00 Uhr, auch samstags und sonntags, wenn es schneit wie Hund, damit die Leute, die einkaufen und auch die Mieter nicht hinfallen und uns Eigentümer verklagen. Dass dadurch natürlich Überstunden anfallen ist ja logisch.

Wisst ihr, was dieser Eigentümer meinte? Mein Mann soll keine Überstunden mehr machen, weil die Eigentümergemeinschaft ihm ja sonst was schulde. Ähm, in was für einer Welt lebt der denn? Wir haben dann geschrieben, dass der Schnee sich nicht an Arbeitszeiten hält, also wenn mein Mann um 08:00 Uhr anfängt, dann schneit es natürlich erst ab 08:00 Uhr und hört vor seinem Feierabend auf. Na und samstags und sonntags schneit es ja auch nicht, nur auf Rücksicht auf meinen Mann, damit er keine Überstunden machen muss (sarkastisch).

Dieser Eigentümer wurde auch noch Verwaltungsbeirat. Ihr könnt euch ja denken, dass es immer schlimmer wurde. Er agierte jetzt im Hintergrund unter dem Deckmantel der Hausverwaltung obwohl ein Verwaltungsbeirat nicht weisungsbefugt ist. Ich hatte ihn so langsam durchschaut, denn die Verhaltensweisen und wie er immer die Verwalter, die ständig wechselten, der Hausverwaltung dazu brachte also manipulierte, kein einziges Mal seinen Anschuldigen zu hinterfragen oder mal meinen Mann direkt zu fragen, zeigten mir, dass er ein purer Narzisst ist. 

Es wurden in regelmäßigen Abständen Begehungen des Gebäudekomplexes gemacht, also von diesem Eigentümer mit dem Verwalter, aber ohne meinen Mann, der bei Fragen sofort alles hätte klarstellen können. Aber das wollten die ja nicht, denn er könnte ja zeigen, dass er sich in allem auskennt und könnte einiges klarstellen. Nein, da kamen dann hinterher per e-Mail unfreundlich die vorwurfsvollen Fragen und Anordnungen, dass dies oder das nicht in Ordnung ist. Aber warum dies und das nicht in Ordnung ist, dass das Gründe hat, daran haben die nicht gedacht und schon musste mein Mann sich wieder unnötig rechtfertigen.

Oder, mein Mann hat regelmäßig schwarze Striche, Schlieren usw. in den Treppenhäusern an den Wänden immer überstrichen, damit es wieder ordentlich aussah. Tja, aber diesem Herrn Narzisst war das Überstrichene entweder zu weiß oder zu dunkel oder zu hell oder zu matt oder zu glänzend. Sucht euch was aus. Es war nie recht. Es waren noch viele andere Sachen, die hier den Rahmen sprengen würden.

So was ist in meinen Augen Mobbing und meinem Mann machte das auf Dauer zu schaffen, denn er ist eine gute Seele und solche Ungerechtigkeiten und unberechtigte Anschuldigungen und unsinnige Anordnungen konnte er irgendwann nicht mehr wegstecken. Er wurde krank, körperlich wie psychisch. 

Dann hat er durch jahrelanges Kehrmaschinefahren Abnutzungen an der Wirbelsäule. Schulterprobleme durch jahrelanges tragen von 100 Kg-Säcke Salz, literweise Phosphat, Rasenmäher eine steile Treppe aufs Dach bringen u. v. m. Dadurch war er ab und zu krank, mal mehr, mal weniger. Arbeitsunfälle hatte er auch ein paar, was in fast jedem Job vorkommt.

Ca. 15 Jahre lang hatte er eine Vertretung, ein Rentner, der bei uns im Haus wohnt, auch Eigentümer, der nebenberuflich angestellt war und ca. 300 EUR monatlich bekam. Er vertrat meinen Mann bei Krankheit, Urlaub und half ihm bei schwierigen Sachen, die mein Mann schwer alleine machen konnte.

Ach ja, eine neue Verwaltungsbeirätin, die bei uns im Haus wohnt, kam dazu. Diese hatte es auch auf meinen Mann abgesehen und wir wissen nicht warum, dabei hat er ihr auch schon so oft geholfen. Ein Beispiel über den geistigen Zustand dieser Frau: Als mein Mann mal krank war und mit dem Auto zum Arzt fuhr, sah sie das und meinte zu ihm: "Sie fahren ja Auto. Also wenn Sie Auto fahren können, dann können Sie auch arbeiten." Oder: "Also plötzlich hängt hier immer ein Aushang, dass Sie krank sind." Auf solche dummen Fragen oder Bemerkungen zu antworten fiel meinem Mann echt schwer. Sie hat meinem Mann auch durch die Blume zu verstehen gegeben, dass sie ihn los haben will. Aber, warum nur? Ich verstehe es nicht.

Na ja, vor ein paar Wochen kam die Einladung zur Eigentümerversammlung. Auf der Tagesordnung stand mit dabei, dass der Hausmeister entlassen werden sollte, da er durch zu viel Kranksein ein unkalkulierbarer Kostenfaktor wäre. Es gab zwei Möglichkeiten zum wählen. 

1. er geht in Altersteilzeit und bekommt einen Altersteilzeitvertrag oder 

2. eine sozial faire Auflösung des Arbeitsvertrages. 

Eine dritte Option, wo man wieder einen Rentner nebenberuflich anstellt, der kalkulierbare Kosten verursache, war nicht dabei. Also war sicher, dass sie ihn loshaben wollten.

Einen Tag vor der Versammlung wurde mein Mann zu einem Gespräch zur Hausverwaltung gebeten. Ich war dabei. Der Hausverwalter meinte, dass mein Mann mit Wahrscheinlichkeit noch öfters krank sein werde und den Eigentümern umkalkulierbares Geld kosten wird. Er sagte, die Kündigungsfrist nach so langer Zeit sind 7 Monate und machte den Vorschlag, dass er diese 7 Monate freigestellt wird, also nicht mehr arbeiten muss. So eine Art Abfindung. OK, besser als nichts. Denn da er nur 1 Angestellter bei der Eigentümergemeinschaft ist, hat er keinen Anspruch auf Abfindung. Unsere Gesetze sind echt ... .

Na ja, aber die Eigentümer waren mit diesen Vorschlag nicht einverstanden. Ein Eigentümer meinte sogar: "Wo kämen wir da hin, wenn jemand Geld fürs Nichtstun bekommt." Wie herzlos, egoistisch, unsozial und unfair. 

Also bekam er eine ordentliche Kündigung ohne irgendeine sozial faire Zusprache. Unglaublich. 

Wir warten jetzt mal, bis das Protokoll der Eigentümerversammlung kommt, um zu sehen, was da genau jetzt beschlossen wurde, denn auch wenn sie sich für Punkt 2 entschieden haben sollten, dann entspricht die Kündigung nicht dem "sozial und fair".

In was für einer Welt leben wir eigentlich, wo treue Mitarbeiter, die alles Jahrzehntelang am Laufen hielten, so abgespeist werden und das auch noch paar Jahre vor der Rente? Was für Menschen sind das? Ich wünsche allen solchen Leuten, dass sie auch mal so derart unsozial und unfair behandelt werden, damit sie am eigenen Leib spüren, wie das ist und in welche Situationen sie einem dadurch bringen.

Mal sehen wir wir das alles bewältigen, denn damit haben wir nicht bzw. nicht so schnell gerechnet. 

Ich wünsche euch allen, dass ihr nicht auch mal in so einer Situation seid, denn es ist echt schlimm.

Alles Gute für euch alle und bis dann

Eure





1 Kommentar:

lokuakka hat gesagt…

Ach mensch, das tut mir so leid - einer bekannten von mir ist es im vorletzten jahr auch so übel mitgespielt worden. kurz vor der rente.
Aber die gelder in die welt, in kriege und in waffen investieren - das können die a* löcher.
Sorry, aber das ist furchtbar und ich wünsche euch alle kraft, das so durchzustehen.
ganz herzliche und mitfühlende grüße
loku

habt ihr eure ölmühle noch?

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